Medizinisches Lachgas ist ein geruch- und farbloses Gas (Distickstoffmomoxid N2O), das schwerer als Luft ist. Es ist ein Sedativum und wird seit mehr als 150 Jahren in der Medizin eingesetzt. Die schmerzstillende und sedierende Wirkung wurde im 18. Jahrhundert von Joseph Priestley entdeckt und der erste Zahnarzt Horace Wells in Hartford, Connecticut, verwendete es als erster als Narkosemittel. Früher stand die schmerzstillende Wirkung von Lachgas im Vordergrund, heute ist es die angstlösende Eigenschaft. In den USA wenden mittlerweile fast 90% der Zahnärzte Lachgas an.
Wie wirkt Lachgas?
Über das Mischungsverhältnis Sauerstoff-Lachgas kann der Zahnarzt die Intensität der Lachgassedierung verändern und individuell auf den Patienten einstellen. Das Einatmen von Lachgas bewirkt eine innere Ruhe, entspannt Sie und minimiert das Schmerzempfinden, den Würgereiz und die Angst. Weiter werden starke Schluckreflexe und das normale ungute Gefühl genommen. So werden selbst länger andauernde Behandlungen als sehr angenehm empfunden. Der Patient ist dabei stets bei vollem Bewusstsein und zu jeder Zeit ansprechbar. Nach dem Ende der Zahnbehandlung atmet der Patient noch ca. 5 Minuten reinen Sauerstoff ein. Danach ist die Wirkung des Lachgases vollständig aufgehoben. Der Patient kann die Praxis ohne Begleitperson wieder verlassen.
Wie wird Lachgas verabreicht?
Das Lachgas wird über eine kleine Nasenmaske, die während der Behandlung auf der Nase des Patienten verbleibt, verabreicht. Bereits nach einigen Atemzügen beginnt es zu wirken. Patienten beschreiben ein Gefühl der Leichtigkeit und der Entspannung. Der Patient ist während der Behandlung ansprechbar. Das Bewusstsein bleibt erhalten und die Schutzreflexe bleiben unter der Lachgassedierung intakt.
Ist Lachgas schädlich?
Lachgas wird vollständig abgeatmet und tritt daher nicht in den menschlichen Stoffwechsel ein. Beispiel: Eine Tablette Diazepam wird über die Leber verstoffwechselt und die Wirkung hält für Stunden an. Lachgas hingegen verliert seine Wirkung sofort, wenn das Lachgas nicht mehr eingeatmet wird. Somit ist der Zustand eines Patienten viel besser zu kontrollieren.
Lachgas ist eine sichere Sedierung, die sowohl in ihrer Länge als auch in der Tiefe den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden kann. Der Patient benötigt keine besondere Vorbereitung, er muss nicht nüchtern sein und ist nach relativ kurzer Zeit in der Lage, die Praxis zu verlassen.
Lachgas wird vollständig abgeatmet und tritt daher nicht in den menschlichen Stoffwechsel ein.
Wann darf Lachgas nicht angewandt werden?
Bei chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen (COPD), schwere psychische Verhaltensstörungen, Schwangerschaft (erstes Trimester), Behandlung mit Bleomycinsulfat, Patienten mit erhöhtem zerebralem Druck, Myasthenia gravis, Multiple Sklerose, habituelle Mundatmung, Non-Kooperation bei schwerer Behinderung, starke Erkältung, Otitis media.
Was kostet eine Lachgassedierung?
Die Sedierung mit Lachgas ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Sie wird in der Regel mittels einer Analogposition der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ 2012) abgerechnet. Wenn Sie die genauen Kosten einer Behandlung erfahren möchten oder wenn Sie noch weitere Fragen zu diesem Thema haben, sprechen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf Sie.